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#10: Freiheit ist eine Entscheidung

By 2023-01-20Januar 27th, 2023No Comments

Ein Mensch, der in einer zwei Quadratmeter großen Gefängniszelle sitzt kann mehr Freiheit empfinden als ein Milliardär, der auf der ganzen Welt verteilt 20 Häuser, drei Yachten und ein Flugzeug besitzt.

Davon bin ich überzeugt!

Wenn du am Anfang deiner Freiheitsreise stehst, denkst du womöglich an Freiheit von etwas. Freiheit von Schulden, von einem toxischen Partner, von einem ätzenden Job oder vom status quo, der dir einfach nicht gefällt.

Vielleicht strebst du auch schon nach Freiheit für etwas. Freiheit für deine eigenen Projekte, für eine Beziehung auf Augenhöhe, für ein unbeschwertes Leben.

Was zeichnet diese beiden Formen der Freiheit aus? Sie sind an Bedingungen geknüpft! Der Blick ist in die Zukunft gerichtet und durch die Vergangenheit gefesselt.

Wenn ich dich frage, was Freiheit für dich bedeutet, was antwortest du? Die meisten versehen die Freiheit mit Adjektiven und sprechen von finanzieller, örtlicher, zeitlicher Freiheit. Wenn ich meine eigene Immobilie besitze, dann kann ich sie so gestalten, wie ich will. Wenn ich mein Online-Business aufgebaut habe, dann kann ich von überall auf der Welt arbeiten. Wenn ich … ja, was ist dann? Glaubst du wirklich, dass du dich bei Betrag x auf dem Konto frei fühlst?

Glaub mir: Ich kenne diese Gedanken sehr gut (insbesondere in Bezug auf Geld) und ich bin noch lange nicht frei davon. Ich weiß genau, dass ich mit Betrag x nicht zufrieden wäre. Ich würde mir denken: Ja, das ist ein guter Anfang, doch bei der Inflation brauche ich Betrag y, um wirklich frei zu sein.

Es ist ein anderer Ansatz nötig!

Wahre Freiheit ist bedingungslos. Sie kennt keine Präpositionen. Sie existiert in der Gegenwart. Sie ist einfach.

Vor einer Woche wurde meine Freiheit auf eine ganz banale Weise eingeschränkt. Für eine berufliche Weiterbildung wurde ich in einem Hotel untergebracht. Alles ist in die Jahre gekommen und verletzt meine Ansprüche an Ästhetik und Lebensfreude. Das Zimmer war heiß und zu einer Hauptverkehrsstraße gelegen. Die dünnen Fenster hielten den extremen Lärm kaum ab. Einen Zimmerwechsel wollte ich nicht, denn ich hatte für den langen Aufenthalt viel mitgebracht und alles schön eingeräumt und eingerichtet.

Früher hätte ich mich tierisch aufgeregt und alle verflucht, außer mich selbst. Hast du gemerkt, wie ich gerade geschrieben habe? Ich wurde untergebracht, meine Freiheit wurde eingeschränkt – alles passiv!

Doch ich bin derjenige, der sich für diesen Beruf entschieden hat und damit für alles, was damit einhergeht. Ich will diese Weiterbildung. Ich liebe diese Arbeit. Manchmal geht sie mit unangenehmen Rahmenbedingungen einher.

Drei Nächte lang schlief ich extrem schlecht. Am vierten Tag entschied ich, doch einen Umzug in Angriff zu nehmen. Drei Stunden später befand ich mich in einem Zimmer einer niedrigeren Kategorie mit Blick auf die Müllcontainer und Laderampe des Hotels.

Halt!

Das stimmt zwar alles, und trotzdem ist das Zimmer kühl, leise und wenn ich den Blick schweifen lasse fällt er auf ein ruhiges Wohngebiet, Bäume und die Weite des Himmels.

Auch der Mensch im Gefängnis hat die Wahl, auf Gitter und den betonierten Innenhof zu schauen oder die Vögel zu beobachten, die am Himmel ihre Kreise ziehen. Der Milliardär hat derweil Angst, dass ihm jemand etwas wegnimmt, braucht Bodyguards und kann sich gar nicht so frei bewegen und an den Dingen erfreuen, die er besitzt.

Ich habe die Chance, an diesem Ort eine fantastische Ausbildung zu machen. Das Universum hat mir einen wundervollen Kollegen geschenkt, mit dem ich viel gemeinsam habe.

Jobs, Partner, Wohnorte – nichts ist für immer festgelegt. Du entscheidest dich jeden Tag erneut dafür. Selbst, wenn du die Dinge so nimmst, wie sie kommen, ist das eine Entscheidung. Du kannst sie aus Passivität treffen und dich als Opfer des Schicksals sehen. Du kannst das Leben auch so betrachten, wie es wirklich ist:

Sei dem 18. Lebensjahr trägst du die alleinige Verantwortung für alles, was in deinem Leben passiert. Manche Dinge kannst du nicht ändern. Es liegt jedoch allein in deiner Hand, was du daraus machst. Es gibt immer eine Wahl und wenn sie allein in deiner Einstellung zu den Dingen liegt.

Red dir nicht ein, irgendeine Entscheidung sei alternativlos gewesen. Du bist der Pilot, also nimm das Steuer in die Hand! Die Freiheit ist bereits in dir. Du musst nur den Schlüssel ins Schloss stecken und ihn umdrehen.

Wenn es mal ganz schwer ist, erinnere dich an das Gelassenheitsgebet: Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Das hat für mich sehr viel mit Freiheit zu tun.

#machdichfrei

Dein Ulrich

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